DRF fordert Optimierung der notfallmedizinischen Versorgung

(Bild: Maike Glöckner/DRF Luftrettung)Filderstadt (ots) – Anlässlich des „Tags der Luftretter“ am vergangenen Dienstag (19.03.2024) machte die DRF Luftrettung darauf aufmerksam, dass die notfallmedizinische Versorgung in Deutschland ihrer Beobachtung nach optimiert werden muss.

Insbesondere bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Schädel-Hirn- oder Polytraumata habe die schnelle und bestmögliche Versorgung der Patienten oberste Priorität, erinnerte die Organisation. Je besser die Versorgung ablaufe, desto höher seien die Überlebens- und Genesungschancen der Patienten. „Die konsequente Umsetzung der so genannten Next-Best-Strategie ist zentral, um bereits bei der Disposition geeigneter Rettungsmittel im Sinne der Patienten zu agieren“, teilte die DRF Luftrettung mit.

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Die Luftrettungsorganisation hat festgestellt, dass die Alarmierungsgründe für Rettungshubschrauber seit Jahren ein konstantes Bild zeigen: Am häufigsten werden die Besatzungen zu Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall gerufen, gefolgt von Unfällen und Stürzen.

Experten seien sich einig, dass Zeit Leben rette, insbesondere bei den so genannten Tracer-Diagnosen. Bei plötzlichem Kreislaufstillstand, Schlaganfall, schwerem Schädel-Hirn-Trauma, lebensbedrohlichen Verletzungen oder auch einer Sepsis sollten zwischen Eingang des Notrufs bis zur Aufnahme in einer geeigneten Klinik maximal 60 Minuten vergehen. Um diese Prähospitalzeit einzuhalten, müssten aus Sicht der DRF Luftrettung alle an der Rettungskette Beteiligten effizient und vorausschauend zusammenarbeiten: Je kürzer die Zeitspanne bis zur Versorgung in der bestgeeigneten Klinik, desto besser die Überlebens- und Genesungschancen.

Für die Leitstellen bedeute dies insbesondere bei diesen zeitkritischen Notfallereignissen eine Abkehr vom reinen Blick auf die Hilfsfrist, bei der zunächst nur das schnellste Rettungsmittel an die Einsatzstelle entsendet werde. Die DRF Luftrettung fordert jedoch, gemäß der “Next-Best”-Strategie die Luftrettung überall dort direkt oder parallel zum bodengebundenen Rettungsdienst anzufordern, wenn aufgrund des Meldebildes zu erwarten ist, dass ein Rettungshubschrauber durch seine Ausstattung für die Versorgung oder den Patiententransport einen medizinisch relevanten Zeitvorteil bringt. Für Leitstellenmitarbeitende heiße das: Es gilt, sowohl den schnellsten Notarztzubringer als auch schon in dieser frühen Einsatzphase das schnellste Patiententransportmittel in die optimale Klinik zu berücksichtigen. So ließen sich potenzielle Zeitverzögerungen durch spätere Nachalarmierungen verhindern, erklärt die DRF Luftrettung.

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