DLRG zieht Bilanz nach Hochwasser-Einsatz

(Bild: Toma Unverzagt/DLRG)Bad Nenndorf (DLRG) – Die Hochwasserlage in Nordwest- und Mitteldeutschland hat sich inzwischen weitestgehend beruhigt. Damit beendeten die letzten Wasserrettungszüge der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) am Dienstag letzter Woche (09.01.2024) ihren Einsatz in den Hochwassergebieten.

Seit den Weihnachtsfeiertagen halfen allein in Niedersachsen rund 1.500 Einsatzkräfte dabei, die Hochwasserlage zu bewältigen. Auch in Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und weiteren Bundesländern waren Helferinnen und Helfer im Einsatz. Insgesamt zählte das DLRG-Lagezentrum des Bundesverbandes mehr als 2.000 Kräfte. „Während andere Menschen Weihnachten und den Jahresanfang feierten, retteten unsere Einsatzkräfte Leben und schützten die Menschen vor den Schäden des Hochwassers. Danke, dass wir uns auf euch verlassen können“, sagte DLRG-Präsidentin Ute Vogt.

Anzeige

Insbesondere im Süden von Niedersachsen stiegen zunächst die Pegelstände von Flüssen wie Weser, Aller und Leine infolge anhaltenden Regens stark an. In vielen Gebieten führte dies zu erheblichen Hochwassersituationen, sodass in der Folge zahlreiche Einheiten der DLRG Niedersachsen im Einsatz und nahezu alle der landesweit 20 Wasserrettungszüge beteiligt waren.

Einen ihrer Höhepunkte erlangte die Notlage im Heidekreis. Einsatzkräfte bereiteten im Gebiet der Gemeinde Ahlden die Evakuierung von 500 Personen vor. Nach den Weihnachtstagen musste der überschwemmte Serengeti Park bei Hodenhagen vor dem Zufluss weiteren Wassers bewahrt und anschließend wieder trockengelegt werden. Und am 4. Januar 2024 sicherten Hunderte Helfer mit 60.000 Sandsäcken einen Damm in der Samtgemeinde Ahlden. Die Verlegung der Sandsäcke am überfluteten Dammfuß unter Wasser war Aufgabe der Einsatztaucher und Strömungsretter der DLRG – bei widrigen Wetterbedingungen und Temperaturen um den Gefrierpunkt ein kraftraubendes Unterfangen. Fünf Wasserrettungszüge und ein Fachzug Strömungsrettung des Landesverbandes Niedersachsen mit insgesamt 168 DLRG-Kräften waren im Einsatz.

Neben der Deichverteidigung, dem Abpumpen von Wassermengen und dem Sandsackverbau übernahm die DLRG das Absichern anderer Einsatzkräfte sowie Aufgaben des Transports und der Lageerkundung. Ihre Fachberater waren wichtige Ansprechpartner in den Krisenstäben.

Auch ihrer vorrangigen Aufgabe, der Wasserrettung, kamen die Lebensretter nach: In Hannover meldete eine Zeugin, dass sie eine Person in der Leine sah, die möglicherweise durch die starke Strömung abtrieb. 85 Einsatzkräfte, darunter Retter der DLRG, suchten mit Booten, Tauchern, Drohnen und einem Hubschrauber nach der vermeintlich hilflosen Person. Diese stellte sich kurz darauf als Katastrophentourist heraus. Zeugen sahen den Mann in Neoprenanzug und Badekappe aus dem Wasser steigen. In der Wedemark retteten DLRG Einsatzkräfte mit Booten eine zehnköpfige Heidschnucken-Herde, die von Wassermassen eingeschlossen war. In Celle sicherten Wasserretter die Bienenstöcke von elf Völkern des Celler Bieneninstituts vor dem Hochwasser.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert