DLRG: Mindestens 378 Menschen im letzten Jahr ertrunken

(Bild: Arno Schwamberger/DLRG)Bad Nenndorf (DLRG) – 378 Ertrinkungsfälle verzeichnete die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) im Jahr 2023. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies eine Steigerung um 23 Todesfälle.

Ertranken bis zum Ende der Sommerferienzeit 2023 noch weniger Menschen als im Jahr zuvor, ereigneten sich danach ungewöhnlich viele Unglücksfälle. „In den letzten drei Monaten des Jahres verunglückten so viele Personen wie seit 2017 nicht“, sagte DLRG-Präsidentin Ute Vogt anlässlich der Vorstellung der Zahlen vergangenen Donnerstag (22.02.2024) in Hannover.

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Zwar kamen 2023 wie üblich die meisten Menschen in den Sommermonaten im Wasser ums Leben. Allerdings fiel die Zahl der Badetoten allein im August mit 47 Personen deutlich geringer aus als 2022 (74). Im spätsommerlichen September ereigneten sich jedoch 18 tödliche Unglücke mehr (43) als zwölf Monate zuvor.

„Der Spätsommer zog nochmals zahlreiche Badegäste an die Gewässer, was auch zu einem starken Anstieg der Badeunfälle führte“, erklärte Vogt. Auch in den Folgemonaten Oktober bis Dezember starben mehr Menschen in Gewässern.

Insgesamt ereigneten sich rund 90 Prozent der Fälle in Binnengewässern. „Diese sind meist unbewacht, sodass im Ernstfall keine Rettungsschwimmer eingreifen können“, erläuterte Vogt. Während die DLRG in Seen (138) neun Todesfälle weniger verzeichnete, stieg die Zahl derer, die in einem Fluss oder Kanal verunglückten. 2023 ertranken in Flüssen mindestens 135 Menschen (2022: 105) und in Kanälen 27 (19). „Mit Blick auf die nächste Badesaison ruft die DLRG dazu auf, diese Gewässer zu meiden und die Freizeit an bewachten Badestellen zu verbringen“, appellierte die Präsidentin.

Unter den Opfern befanden sich mindestens 20 Personen, die mit Wassersportgeräten unterwegs waren, darunter sieben mit einem Stand-Up-Paddle-Board. „Wassersportler sollten nicht nur im, sondern auch auf dem Wasser ihre eigene Sicherheit im Blick behalten. Ein plötzlicher Sturz ins kühle Nass kann für einen aufgeheizten Körper lebensgefährlich werden. Selbst geübte Schwimmer sollten daher immer eine Schwimmweste tragen“, riet Vogt.

Im Vergleich zum Vorjahr verunglückten 2023 vermehrt junge Menschen im Alter von 31 bis 40 Jahren. 44 Todesfälle führt die DLRG-Statistik gegenüber 26 im Jahr 2022. „Nicht nur Kinder und Jugendliche überschätzen ihre eigene Leistung und agieren unvorsichtig“, mahnte Vogt. Unter den 44 Verstorbenen waren 93 Prozent Männer. Auch in der Gesamtstatistik sind männliche Personen mit einem Anteil von 292 Opfern mehrheitlich vertreten. Doch auch die Zahl der weiblichen Ertrunkenen war mit 77 höher als im Vorjahr (62).

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