DBRD: Leistungsfähigkeit des Rettungsdienstes gefährdet

(Bild: pixabay.com)Lübeck (DBRD) – Der Deutsche Berufsverband Rettungsdienst (DBRD) nimmt die Einordnung des Expertenrats der Bundesregierung zur Omikron-Welle sehr ernst und sieht die Leistungsfähigkeit des Rettungsdienstes gefährdet.

Der Rettungsdienst als ein wichtiger Bestandteil der kritischen Infrastruktur (KRITIS) stehe von Beginn der Pandemie an unter einer noch höheren Belastung als ohnehin. Die Verantwortlichen hätten vielerorts vernachlässigt, den Rettungsdienst grundlegend zu novellieren und zukunftsfähig zu gestalten, heißt es in einer Mitteilung des Verbandes vom 23. Dezember 2021.

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Das Rettungsfachpersonal sei einer besonderen Gefährdung ausgesetzt, weil es regelhaft mit unbekannten Patienten konfrontiert sei und zudem in der Akutversorgung Abstände nicht eingehalten werden könnten. Eine SARS-CoV-2-Infektion der Patienten könne aktuell grundsätzlich nie ausgeschlossen werden. Aus Verantwortungsgefühl hätte das Rettungsfachpersonal bereits sehr früh eine der höchsten Impfquote im Gesundheitswesen vorweisen können.

„Wenn die Einschätzung des Expertenrats zutrifft, werden auch die Kollegen des Rettungsdienstes von erhöhtem Personalausfall betroffen sein. Gleichzeitig ist aber auch mit einer weiteren Zunahme der Rettungsdiensteinsätze zu rechnen. Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, ist nun schnellstmöglich eine entschlossene Strategie aller Beteiligten und Verantwortlichen notwendig“, so Marco K. König, 1. Vorsitzender des DBRD.

„Wir müssen an dieser Stelle klar feststellen, dass selbst nach fast zwei Jahren Pandemie die Schaffung von robusten Versorgungsstrukturen des Rettungsdienstes und Anpassungen an die Versorgungsrealität versäumt wurden“, so König weiter. „Es ist inzwischen fünf nach zwölf und zwingend erforderlich, dass die verantwortlichen Ärztlichen Leiter Rettungsdienst (ÄLRD) endlich die Notfallsanitäter ihre erlernte Arbeit machen lassen und die teilweise konkrete Untersagung von erforderlicher Patientenversorgung aufgeben. Eine konstruktive Auseinandersetzung mit der Ausnutzung dieser umfangreichen Ausbildung für den Patienten ist endlich einzufordern.“

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