Bayern: Notarztstudie bestätigt flächendeckende Versorgung

(Bild: planet_fox/pixabay.com)München (StMI) – Das Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement des Klinikums der Universität München hat im Auftrag des bayerischen Innenministeriums eine umfassende Untersuchung zum bayerischen Notarztdienst erstellt (Notarztstudie 2021).

Ein wesentlicher Teil der Studie war die Analyse der bestehenden notärztlichen Strukturen in Bayern: So ist von 2011 bis 2021 die Zahl der Notarztstandorte in Bayern von 222 auf 229 gestiegen. Mit Blick auf die Entwicklung der Einsatzzahlen lagen der Studie die Daten von 2010 bis 2019 zugrunde. Die Gesamtzahl der jährlichen Notfallereignisse ist bayernweit in diesem Zeitraum um 44,1 Prozent auf 1.074.640 in 2019 gestiegen, davon waren 426.670 mit Notarztbeteiligung (+10,8 Prozent im Vergleich zu 2010). In 92,8 Prozent der Fälle 2019 erreichte der Notarzt die Einsatzstelle innerhalb von 15 Minuten seit der Alarmierung, in 98,4 Prozent der Fälle innerhalb von 20 Minuten.

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„Die flächendeckende Versorgung der bayerischen Bevölkerung mit notärztlichen Leistungen ist sichergestellt“, betonte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. Dabei hob Herrmann hervor, dass Bayern bundesweit die höchste Rettungshubschrauberdichte habe und auch innovative Ansätze verfolge, um eine optimale Patientenversorgung sicherzustellen. Als Beispiel nannte der Innenminister die Einführung des Telenotarztes.

Wie der Innenminister erläuterte, liefert die Studie Anregungen für die Zweckverbände für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) und die Kassenärztliche Vereinigung (KVB), die Notarztversorgung in Bayern weiterzuentwickeln. Den Notarztdienst sicherzustellen sei gemeinsame Aufgabe der 26 ZRF und der KVB.

Mit Blick auf Ausfallzeiten bei der Besetzung von Notarztstandorten erläuterte Herrmann, dass aufgrund der sehr dichten Abdeckung in Bayern bei einem vorübergehend unbesetzten Notarztstandort die Versorgung der Patienten über den Nachbarstandort bzw. bei besonderer Dringlichkeit über die Luftrettung erfolgt. Darüber hinaus sei als ersteintreffendes Rettungsmittel der Rettungswagen konzipiert. Standorte, Anzahl und Ausstattung der Rettungswachen in der bodengebundenen Notfallrettung seien so zu bemessen, dass 80 Prozent der Notfälle in einem Versorgungsbereich innerhalb einer Fahrzeit von maximal zwölf Minuten durch ein qualifiziertes Rettungsmittel erreicht werden.

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