Bayern: erster E-KTW in Betrieb genommen

(Bild: Matthias Balk / BRK )Erlangen (BRK) – Die Durchführenden im Rettungsdienst Bayern gehen unter Federführung des BRK neue Wege. Ab sofort kommt auf Bayerns Straßen erstmalig ein elektrisch angetriebener Krankentransportwagen (E-KTW) zum Einsatz.

Im Rahmen eines Pilotprojektes sollen nun Erkenntnisse zur Praxistauglichkeit im Rettungsdienst dokumentiert werden. Die Kosten übernimmt die Arbeitsgemeinschaft der Sozialversicherungsträger als Kostenträger im Rettungsdienst Bayern. Der E-KTW wird im Wechsel in den BRK-Kreisverbänden Rhön-Grabfeld und Erlangen-Höchstadt zum Einsatz kommen.

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Das Thema Elektromobilität wird in Bayern bewusst in erster Linie im Krankentransport getestet, da in diesem Bereich mehr Flexibilität hinsichtlich Ladezeiten und Einsatzplanung möglich ist. In der Notfallrettung soll weiterhin konventionelle Antriebstechniken genutzt werden.

Das Basisfahrzeug des E-KTW BY 2024 ist ein Ford E-Transit. Dessen Elektromotor bringt eine Dauer-Motorleistung von 198 kW (269 PS). Die Kraft schöpft der Elektromotor aus einer unter dem Wagenboden im Patientenraum montierten Batterie mit effektiv nutzbaren 68 kWh. Diese reicht bei voller Batterieladung für eine Fahrstrecke von 224 bis 316 km. Im Anschluss lädt das Basisfahrzeug innerhalb von 35 Minuten mit einer Ladeleistung von 115 kW (DC) wieder auf 80 Prozent Batteriekapazität auf – und steht damit dann für weitere 180 km bereit.

Damit die Batteriekapazität des E-KTW nicht durch den Energiebedarf des Aufbaus für Heizung, Klimatisierung, Beleuchtung und weiterer Verbraucher eingeschränkt wird, hat Ambulanz Mobile als Aufbauhersteller ein unabhängiges zusätzliches Batterie-Pack (10 kWh) als Sekundärenergiespeicher eingebaut. Aus diesem werden nur die Aufbau-Funktionen versorgt.

„Es ist ein wichtiger Meilenstein, dass wir heute den ersten elektrischen Krankentransportwagen in Dienst gestellt haben“, betont BRK-Landesgeschäftsführerin Dr. Elke Frank. „Um in Hinblick auf alternative Antriebsformen im Rettungsdienst weitere Schritte gehen zu können, muss eine bessere Weichenstellung mit Fokus auf die Ladeinfrastruktur und auf die realistische Umsetzbarkeit erfolgen. Dabei stellen Notfallrettung und Krankentransport ganz besondere Einsatzbereiche dar, mit speziellen Anforderungen und Herausforderungen.“

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