Aktionstag zur Stärkung der Freiwilligendienste

(Bild: Denis Foemer/DLRG)Bad Nenndorf (DLRG) – Anlässlich des heutigen bundesweiten Aktionstags zur Stärkung der Freiwilligendienste fordert die Präsidentin der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Ute Vogt, die Bundesregierung auf, sich von der geplanten Kürzung der Bundesmittel für diese Dienste zu verabschieden.

Dem aktuellen Haushaltsentwurf zufolge stünden in 2024 nur noch 251 Millionen Euro für das Freiwillige Soziale Jahr, den Bundesfreiwilligendienst und weitere Dienste zur Verfügung. In diesem Jahr sind es 329 Millionen Euro. „Die Regierung hatte sich vorgenommen, die Freiwilligendienste durch bessere Rahmenbedingungen zu stärken und nachfrageorientiert auszubauen. Jetzt tut sie das Gegenteil davon“, so Vogt.

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Die vorgesehenen Einsparungen würden nach Einschätzung der DLRG-Präsidentin nur Verlierer produzieren: „Weniger junge Menschen erhielten die Möglichkeit zu dieser wertvollen Zeit des Lernens, der Orientierung und des Engagements. Und wer freiwillig einen Dienst verrichtet, dem wird die versprochene größere Anerkennung verwehrt.“ Auf der anderen Seite sinke etwa die Qualität des Angebots in sozialen Einrichtungen und auch die Arbeit ehrenamtlicher Organisationen wie der DLRG leide.

Zwar ist die DLRG mit derzeit 150 Plätzen für Freiwillige nur eine kleine Trägerin im Bundesfreiwilligendienst, doch auch hier wären die finanziellen Kürzungen deutlich spürbar: 45 Freiwillige weniger könnten jährlich eingesetzt werden. Mehr als 600 Wachtage an den Stränden von Nord- und Ostsee müssten entfallen.

„Dort helfen unsere Freiwilligen vor allem in der Zeit bis zu den Sommerferien. Denn da ist es schwierig, ausreichend Ehrenamtliche für das bewachte Baden zu finden“, erklärte Vogt.

Seit der Vorlage des Haushaltsentwurfs im Juli 2023 durch die Bundesregierung machen Verbände, Träger und Freiwillige auf die drastischen Folgen der Kürzungen aufmerksam. Bereits vor dem Bekanntwerden hatte sich die Kampagne „Freiwilligendienst stärken“, ein Zusammenschluss von Freiwilligen aus ganz Deutschland, gegründet, um mit einer Petition an den Deutschen Bundestag bessere Rahmenbedingungen für Freiwillige einzufordern. Innerhalb von vier Wochen konnten über 100.000 Unterschriften gesammelt werden. Die Kampagne lehnt die Kürzungen entschieden ab und fordert ein Umlenken in der Bundespolitik. Dazu ruft der Zusammenschluss auch zu einem bundesweiten Aktionstag am heutigen Montag (06.11.2023) auf.

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