Gewalt gegen Rettungskräfte: Deeskalation als Selbstverteidigung

Bremen (rd_de) – Betrachtet man sich die Berichterstattung über den Alltag im Rettungsdienst, müssen Außenstehende den Eindruck bekommen, dass sich Rettungskräfte ständig einer hohen Gefahr für Leib und Leben aussetzen. Tatsächlich nimmt Gewalt gegen Polizei und Rettungskräfte zu. Deeskalation als Selbstverteidigung könnte ein Ausweg sein.

Auch ohne direkten Hinweis auf eine mögliche Gewaltsituation am Einsatzort sollten Informationen schon bei der Einsatzübernahme sensibel aufgenommen und gedeutet werden. So gehören neben der bewussten Verarbeitung von Informationen zur Situation auch die Kriterien zur Sicherheit für Einsatzpersonal und Patienten bzw. Dritte zur Vorbereitung der eigentlichen Patientenversorgung. Dies zählt unter anderem zu den Präventivmaßnahmen.

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Hinzu kommt die nonverbale Kommunikation durch das Auftreten der Rettungskräfte beim Patienten oder Dritten. Ohne ein Wort gesprochen zu haben, fühlt sich mancher schon durch Einsatzkleidung, Körperhaltung, Mimik und Gestik der Rettungsdienst-Mitarbeiter provoziert.

Deshalb sind sensibles Vorgehen und besonders das Einhalten von ausreichend körperlichem Abstand anfangs essentiell. Durch ruhiges und freundliches Auftreten kann ein erster Bezug zu seinem Gegenüber hergestellt werden. Anschließend können die Distanzzonen unterschritten werden, sofern dies für die Untersuchung bzw. Behandlung erforderlich ist.

Besonders bei undurchsichtigen oder zweifelhaften Einsatzstellen sollte aber möglichst auf ausreichend Körperabstand geachtet werden. Dies bringt vielleicht schon etwas Entspannung in eine sich aufladende Situation.

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(Text: Steffen Diegmüller, Notfallsanitäter, OLRD/OrgL; Praxisanleiter; Symbolfoto: Thomas Söllner/fotolia.com; 04.05.2017)

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