„Otto Diersch“ besteht Feuertaufe

(Bild: Christian Rohrbeck/DGzRS)Norddeich (DGzRS) – Das Anfang Oktober 2020 getaufte Seenotrettungsboot „Otto Diersch“ der Station Norddeich hat am Dienstag (20.10.2020) seine beiden ersten Einsätze nach der offiziellen Schiffstaufe erfolgreich absolviert.

Vormann Marcus Baar saß gerade beim Abendbrot, als gegen 18:10 Uhr sein Diensttelefon klingelte. Am Apparat: der Kapitän des Krabbenkutters „Roswietha“. Er und sein Decksmann benötigten dringend die Hilfe der Seenotretter aus Norddeich. Nachdem sich ein Stück vom Netz im Propeller verfangen hatte, trieben sie etwa fünf Seemeilen (rund neun Kilometer) nördlich ihres Heimathafens Norddeich bei ablaufendem Wasser manövrierunfähig auf eine Sandbank zu. Marcus Baar reagierte sofort. Als Fischer weiß er um die Gefahr einer solchen Situation. Bereits kurz nach der Alarmierung liefen er und zwei Kollegen mit dem neuen Seenotrettungsboot „Otto Diersch“ zum Havaristen aus.

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Als die freiwilligen Seenotretter 20 Minuten nach dem Anruf vor Ort eintrafen, war der fast 19 Meter lange Stahlkutter schon auf der Sandbank festgekommen. Schnell stellten die Rettungsmänner eine Leinenverbindung her und zogen die „Roswietha“ in tieferes Wasser. Mit ihrer schnellen Reaktion verhinderten die Seenotretter Schlimmeres. Anschließend schleppten sie den Krabbenkutter bei südwestlichem Wind um fünf Beaufort (bis zu 38 km/h) mit den beiden Fischern an Bord nach Norddeich.

Vormittags war die Besatzung der „Otto Diersch“ schon einmal alarmiert worden. Das Motorschiff „Aegir“ hatte Maschinenprobleme gemeldet. Zur Sicherheit waren die freiwilligen Seenotretter vor Norddeich mit ihrem Seenotrettungsboot bei dem Motoschiff längsseits gegangen, um sofort reagieren zu können, sollte es erforderlich sein. Schlussendlich konnte die „Aegir“ aber eigenständig in den Hafen einlaufen und an der Pier festmachen.

Das neue Seenotrettungsboot der Station Norddeich war erst am 5. Oktober 2020 auf dem Gelände der DGzRS-Zentrale in Bremen getauft worden.

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