Main-Kinzig-Kreis: Positive Bilanz zum Telenotarzt-System

(Bild: MKK)Gelnhausen (pm) – Der Telenotarzt im Main-Kinzig-Kreis begann 2018 als Pilotprojekt im Spessart. Seit 2022 gibt es die telemedizinische Versorgung im gesamten Main-Kinzig-Kreis.

Zwar ist es im Main-Kinzig-Kreis schon seit mehreren Jahren den Notfallsanitätern und -sanitäterinnen durch den Ärztlichen Leiter Rettungsdienst freigegeben, im Bedarfsfall bestimmte Schmerzmittel zu verabreichen. Aus rechtlichen Gründen ist dies jedoch in Dosis und Art der Medikamente begrenzt. Dank des Telenotarzt-Systems ist es den Rettungskräften seit Kurzem jedoch möglich, schon vor Eintreffen eines physischen Notarztes, eine adäquate Analgesie durchzuführen.

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Der Telenotarzt kann sich von seinem digitalisierten Arbeitsplatz in der Zentralen Leitstelle in den Rettungswagen dazuschalten. Live erhält er dann eine Bild- und Audioverbindung zum Patienten, kann in Echtzeit dessen Vitalparameter abrufen und die Notfallsanitäter autorisieren, weitergehende Maßnahmen durchzuführen.

„Das ist eine ganz entscheidende Verbesserung, die wir seit dem Start des Telenotarzt-Systems feststellen können“, erklärte Manuel Wilhelm, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst, kürzlich bei einem Besuch von Landrat Thorsten Stolz und Erster Kreisbeigeordneter Susanne Simmler in der Zentralen Leitstelle des Main-Kinzig-Kreises.

„Wir sind mit dem Projekt Telenotarzt hochzufrieden und sehen an den Zahlen, dass das Angebot sehr gut genutzt wird“, stellte Landrat Stolz fest. Der benachbarte Kreis Waldeck-Frankenberg ist seit drei Jahren an den Telenotarzt im Main-Kinzig-Kreis angekoppelt. Das heißt, dass von Gelnhausen aus werden auch deren rettungsdienstliche Einsätze bei Bedarf begleitet.

Seit 2019 steigen im Main-Kinzig-Kreis die Telenotarzt-Konsultationen kontinuierlich an. Von rund 300 im Jahr 2019 auf rund 650 im Jahr 2022. „Diese Zahlen zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind und ein Angebot vorhalten, das es uns ermöglicht, wichtige personelle Ressourcen des Rettungsdienstes zu schonen, aber gleichzeitig werden mehr Rettungsdienstfahrten durch einen Notarzt oder Notärztin begleitet“, erklärte Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler.

Waldeck-Frankenbergs Erster Kreisbeigeordneter Karl-Friedrich Frese dankte den Vertretern des Main-Kinzig-Kreises. „Bislang haben wir im Landkreis Waldeck-Frankenberg sieben Fahrzeuge im Einsatz. Der Ausbau für die nächsten zwölf Monate ist auf insgesamt 15 Fahrzeuge geplant. Damit werden wir, unabhängig von den bestehenden Notarztsystemen, in den vier Mittelzentren eine zusätzliche flächendeckende Versorgung mit einem Telenotarzt sicherstellen können.“

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