MANV-Einsatz für Berliner Rettungskräfte

(Bild: Berliner Feuerwehr)Berlin (BF) – Die sogenannte „Amokfahrt“ eines Mannes am vergangenen Mittwoch (08.06.2022) auf dem Kurfürstendamm bedeutete für die Berliner Feuerwehr und andere Rettungskräfte der Bundeshauptstadt einen Großeinsatz. Zwischenzeitlich sind Details des Einsatzes bekannt.

Gegen 10:30 Uhr befuhr ein Pkw den Kurfürstendamm in Richtung Wittenbergplatz. Auf der Höhe der Rankestraße wechselte dieser auf den dortigen Gehweg und erfasste mehrere Personen. Anschließend setzte der Fahrer seine Fahrt auf der Fahrbahn fort und erfasste weitere Personen. Der Zusammenstoß mit einem weiteren Fahrzeug lenkte diesen Pkw von der Fahrbahn ab. Daraufhin durchbrach der Wagen das Schaufenster eines Geschäfts und kam dort zum Stehen. Der Fahrer verließ sein Fahrzeug, wurde jedoch von Zeugen festgehalten und der Polizei übergeben.

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Eine Vielzahl an Notrufen erreichten die Leitstelle der Berliner Feuerwehr. Aufgrund der Brisanz der Lage wurden entsprechende Kräfte und Mittel zur Einsatzstelle alarmiert. Die ersten Einsatzkräfte vor Ort bestätigten gemeldete die Lage und nahmen unverzüglich die Sichtung sowie Versorgung der Verletzten auf. Eine Frau starb aufgrund ihrer Verletzungen an der Einsatzstelle. Acht Personen, darunter sieben Jugendliche, kamen schwerverletzt zur Behandlung in Krankenhäuser, sieben weitere Schülerinnen und Schüler wurden leichtverletzt. Darüber hinaus mussten 17 Personen mit unterschiedlich schweren Verletzungen medizinisch versorgt werden.

Die Einsatzstelle wurde in mehrere Einsatzabschnitte unterteilt:

• Einsatzabschnitt Sichtung und Erstversorgung: Der erste Führungsdienst an der Einsatzstelle übernahm den Einsatzabschnitt „Sichtung und Erstversorgung“. Alle betroffenen Personen wurden rettungsdienstlich gesichtet und entsprechend ihrer Priorität notärztlich versorgt.
• Einsatzabschnitt Patientenablage Rankestraße: Sichtung, Versorgung und Abtransport der verletzten Personen.
• Einsatzabschnitt Patientenablage Marburger Straße: Sichtung, Versorgung und Abtransport der verletzten Personen.
• Einsatzabschnitt weitere Betroffene: Bei der Leitstelle gingen Notrufe über weitere verletzte Personen ein, die sich im näheren Umfeld befinden sollten. In diesem Einsatzabschnitt wurden die Meldungen über weitere betroffene und verletzte Personen aufgenommen und entsprechend geprüft.
• Einsatzabschnitt Transportorganisation: Aufgrund der Vielzahl an verletzten Personen wurden dementsprechend viele Rettungsmittel benötigt. In diesem Einsatzabschnitt wurden die Anfahrt, der Rettungsmittelhalteplatz, die Aufnahme verletzter Personen und der Abtransport organisiert.

Insgesamt 50 Personen wurden im Nachgang des Ereignisses in der naheliegenden Gedächtniskirche im Rahmen der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) betreut.

Die Berliner Feuerwehr war mit 124 Einsatzkräften vor Ort. Alle beteiligten Kolleginnen und Kollegen erhielten im Nachgang des Einsatzes ein Betreuungsangebot durch das Einsatznachsorgeteam. Eingesetzte Fahrzeuge: 5 LHF, 20 RTW, 6 NEF, 1 RTH, 8 Führungsdienste, 12 Sonderfahrzeuge

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