Streit um kürzere Wachzeiten

Landkreis Passau (rd.de) – Schlank und effizient sollte der Rettungsdienst in Bayern werden. Im Trust-Gutachten Band II, wurden für Wachen im Passauer Land Wachzeitkürzungen empfohlen, deren Umsetzung nun für Streit sorgt.

Den schlanken Rettungsdienst ließt sich Bayern 6,7 Millionen Euro in Form von Gutachten kosten. Den Bezirk Passau untersuchten die Forscher zwischen Oktober 2002 und September 2003. Das Ergebnis wurde jedoch erst im Jahre 2005 vorgestellt – und im Falle Passaus nunmehr in Form von Wachzeitkürzungen der Wache Hutthurm seit 1.1.2009 auch vollzogen. Statt der 24-Stunden-Wache, soll dort nur noch zwischen 9.00 und 21.00 Uhr ein RTW bereit stehen.

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Das der betroffene private Rettungsdienst Stadler von den Kürzungen nicht begeistert ist, versteht sich eigentlich von selbst. Doch die Kritik scheint nachvollziehbar: In der Zwischenzeit habe sich die Krankenhauslandschaft verändert, was längere Einsatzzeiten nach sich zieht. Neue Autobahnzubringer haben das Gebiet zu einem Verkehrs- und Unfallschwerpunkt gemacht. Die Zahlen aus 2003, haben für das Jahr 2009 kaum noch Aussagekraft.

Der Rettungszweckverband kündigte dem Widerstand leistenden Rettungsdienst Stadler die Verträge zum Laufzeitende und lässt nun andere Verbandsmitglieder den Wachbezirk mit bedienen.

„Unserer Meinung war der Rettungszweckverband bei der Umsetzung des Trust-Gutachtens vorschnell“, urteilt Winfried Stadler gegenüber Rettungsdienst.de. Die Kritik an den Zahlen des Gutachtens sei angebracht. Auch in Bad Tölz häbe man das Trust-Gutachten zur Kenntnis genommen, aber nicht umgesetzt. Für Stadler Grund genug gegen den Entscheid zu klagen. Im Trendreport zu Trust, in der Veränderungen zum Gutachten registriert werden, komme man bereits wieder zu höheren Einsatzzahlen.

Für die Mitarbeiter der Rettungswache Hutthurm ergibt sich die Situation, von der Leitstelle nur zu Einsätzen alarmiert zu werden, bei denen die Stadler-Retter schneller vor Ort sein können. Dabei übernehmen Sie aber nur die Notfallversorgung ohne Transport. Für den Transport sind Sie nämlich nicht länger zuständig: „Im Moment ist die Wache besetzt und wir können die Versorgung abrechnen“, erklärt Winfried Stadler, doch auf Dauer – so befürchtet er – werden sich die Stellen so nicht erhalten lassen.

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