Vermisstensuche nach Flutwelle in der Höllentalklamm

(Bild: Tobijas Schmitt/pixabay.com)Grainau (BRK/pol) – Zu einem Großeinsatz wurden Rettungskräfte unter anderem des BRK am Montag (16.08.2021) in die Höllentalklamm alarmiert. Mehrere Menschen seien von einer Flutwelle erfasst worden.

Um 15:55 Uhr alarmiert die Integrierte Leitstelle Oberland des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) Rettungskräfte in die Höllentalklamm. Die Wasserwacht war mit sechs Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG) vor Ort.

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In ersten Meldungen hieß es, eine Flutwelle hätte eine Brücke unterspült und Personen mitgerissen. Bis zum späten Abend konnten Einheiten der Berg- und Wasserwacht des BRK acht Menschen retten. Sie hatten sich leichte Verletzungen zugezogen bzw. unverletzt den Zwischenfall überstanden.

Zwei weitere Personen galten es vermisst. 164 Einsatzkräfte von Bergwacht, Wasserwacht, Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei übernahmen die Suche. Die Bergwacht-Bayern setzte Drohnen und mehrere Spezialkräfte ein. Aufgrund der Dunkelheit und der dadurch steigenden Gefahr musste der Sucheinsatz um 20:30 Uhr unterbrochen werden. Die Vermisstensuche wurde am Dienstag (17.08.2021) fortgesetzt. Morgens fanden die Retter eine Frau, die tot im Wasser lag. Schlechte Wetterbedingungen, schwankende Wasserpegel und teilweise nicht zugängliches Gelände verzögerten die Suche nach der zweiten vermissten Person. „Wir versuchen, alles möglich zu machen, um Vermisste zu finden“, sagte BRK-Einsatzleiter Hans Steinbrecher. Der Einsatz wurde am Dienstag beendet.

Angehörige der Bergwacht hatten am Dienstag gegen 04:45 Uhr mit der Evakuierung weiterer sieben Personen aus den Knappenhäusern begonnen. Zudem wurden weitere 101 Personen von der Höllentalangerhütte durch die Bergwacht sicher ins Tal begleitet. Diese insgesamt 108 Personen hatten die Nacht unverletzt in den Hütten verbracht.

Bei der Höllentalklamm handelt es sich um einen Felseinschnitt innerhalb des Zugspitz-Massivs. Sie wurde in diesem Jahr bereits zweimal Besuchern zum Verhängnis. Ende Mai stürzte eine 53-Jährige bei einem tragischen Bergunfall über 400 Meter in die Tiefe und verlor dabei ihr Leben. Wenige Wochen später starb ein 81-jähriger Wanderer. Der Mann beugte sich auf einer Höhe von circa 1.400 Metern über den Abgrund, um nach unten in eine Klamm zu sehen. Dabei verlor er das Gleichgewicht und stürzte rund 30 Meter über steiles Felsgelände in die Tiefe.

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