9.000 Hilfeleistungen bei Rock am Ring

Mando Diao (Foto: Rock am Ring, Marek Lieberberg Konzertagentur)Ahrweiler (DRK) – Das 26. Festival Rock am Ring startete 2011 bei bestem Kaiserwetter. Das DRK erbrachte etwa 9.000 Hilfeleistungen und führte 1.000 Patiententransporte durch. Erst viel Sonne, dann Regen: Die Sanitäter hatten am Nürnburgring viel zu tun.

„Wie bereits im Vorjahr haben wir durch das wunderbare Wetter wieder vermehrt mit Sonnenbränden zu tun, was unsere Hilfeleistungszahlen wieder in die Höhe treibt. In den Sanitätsstationen auf dem Gelände werden viele Sonnenbrände mit kühlenden und schmerzlindernden Salben versorgt“, so DRK-Pressesprecher Thorsten Trütgen nach dem ersten Festivaltag. Die ersehnte Abkühlung folgte in Form starker Regenschauer am Samstag. Einige der Konzertbesucher, die immer noch in absolut leichter Sommerkleidung auf dem Gelände waren, wurden von einer besonders kalten Nacht überrascht. Die DRK-Einsatzleitung stellte darauf hin an den Bushaltestellen der Shuttle-Busse insgesamt 230 Einmaldecken zur Aufwärmung zur Verfügung.

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Am ersten Einsatztag erhielten die Rotkreuzler am Nürburgring Besuch von Kameraden aus Bad Segeberg, die das in Norddeutschland beheimatete Konzertevent „Wacken“ betreuen. Die Rotkreuzler aus dem Norden nutzten die Möglichkeit, sich am Nürburgring über die Einsatzorganisation und –durchführung von Rock am Ring zu informieren. Die Rotkreuzler von der Ahr gewährten den Kollegen Einblicke in alle Bereiche und tauschten sich auch mit Erfahrungen untereinander aus.

Lehrerinnen im Praktikum

In der Sanitätsstation „Medical Center“ und „Alterna Stage“ befanden sich in diesem Jahr auch erstmalig Lehrerinnen zweier Schulen des Ahrkreises als Praktikanten im Einsatz. Diese wurden im Vorjahr zu „Kooperationslehrern Schulsanitätsdienst“ ausgebildet und unterrichten für das DRK Erste Hilfe in Schulen und betreuen dort Schulsanitätsdienstprojekte. Um im Erste Hilfe-Unterricht auch fit zu sein, absolvieren diese fünf Lehrerinnen in diesem Jahr ein Praktikum am Nürburgring. Sichtlich beeindruckt zeigten sich die Lehrerinnen, mit welcher Routine die Einsatzkräfte die Hilfeersuchen bearbeiten. Mit viel praktischer Einsatzerfahrung, die den Erste Hilfe-Unterricht in den Schulen sicherlich bereichern wird, beendeten die Lehrerinnen ihren Dienst am Nürburgring und waren sich einig: „Im nächsten Jahr möchten wir diese Möglichkeit wieder nutzen.“

9.000 Hilfeleistungen, 1.000 Transporte

Bis in die frühen Abendstunden des Sonntags nutzten 8.143 Zuschauer die fachgerechte DRK-Hilfe. Waren an den ersten beiden Tagen überwiegend Sonnenbrände, campingbedingte Blessuren oder Sturzverletzungen zu versorgen, kamen am Sonntag bei dem schwülwarmen Eifelwetter vermehrt Kreislaufprobleme hinzu, die die Hilfeleistungszahlen nochmals etwas ansteigen ließen. Der DRK-Rettungsdienst am Nürburgring versorgte bisher 827 Besucher und transportierte die Personen zur weiteren Behandlung in die umliegenden Krankenhäuser. Insgesamt befanden sich an allen Einsatztagen inklusive Einsatzvor- und -nachbearbeitung 1.094 DRK-Kräfte, darunter 42 Ärzte und in Spitzenzeiten bis zu 30 Rettungsfahrzeuge im Einsatz. Diese Anzahl der Rettungsfahrzeuge wurde benötigt, um ein Gleichgewicht zwischen den Rettungsfahrzeugen am Veranstaltungsgelände und den Fahrzeugen auf dem Weg zu Krankenhäusern in der Region gewährleisten zu können.

Die DRK-Einsatzleitung rechnete damit, dass der Einsatz bei etwa 9.000 Hilfeleistungen und etwa 1.000 Krankentransport- und Rettungsdiensteinsätzen beendet wird. Diese Zahlen können aber nur als Hochrechnung aus Erfahrungswerten betrachtet werden, da gestern Abend noch einige Konzerte liefen und auch der Abreiseverkehr noch ausstand.

Verbrennungen und ein schwerer Unfall überschatten Feierlaune

Für vier Personen wählte der DRK-Rettungsdienst den Rettungshubschrauber als geeignetes Transportmittel. Hier sind beispielsweise der Transport eines Unfallopfer mit Verbrennungen nach einem Gaskocherunfall, oder eine heftige allergische Reaktion auf Nüsse zu nennen. In allen Fällen war die weitere intensivmedizinische Weiterbehandlung in weiter entfernten Fachkliniken erforderlich.

Leider ereignete sich in den frühen Morgenstunden des Freitags ein tragischer Unfall. Ein 21-jähriger Fußgänger wurde um 4.00 Uhr morgens beim Überqueren der B 258 von einem PKW-Fahrer erfasst. Auch die DRK-Rettungswagenbesatzung konnte den Tod des jungen Mannes nicht verhindern. Vom Veranstaltungsgelände wurde durch den DRK-Rettungsdienst ein dort anwesender Notfallseelsorger zur weiteren fachgerechten Betreuung des PKW-Fahrers zur Polizeistation am Nürburgring gefahren, in der der Unfall zur weiteren Ermittlung aufgenommen wurde.

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