Millionenzahlung nach Behandlungsfehler durch Notarzt

(Bild: (Symbol) Feuerwehr Dresden)München (br24) – Nach dem Behandlungsfehler eines Notarztes, der schwerwiegende Folgen für den Patienten hatte, muss die Haftpflichtversicherung des Mediziners eine Millionensumme zahlen. Nach einem zwölf Jahre dauernden Verfahren um Schadenersatz- und Schmerzensgeld vor dem Landgericht München II muss die Versicherung für den Verdienstausfall und auch die Pflegekosten des Patienten aufkommen. Das bereits im Mai verkündete Urteil wurde am Montag, 27. Juni 2022, vom Gericht bekannt gegeben (Az. 2 O 6412/10).

Hintergrund des Verfahrens war ein Autounfall bereits im Jahr 1995. Damals war der heute 57 Jahre alte Kläger unverschuldet in den Unfall verwickelt. Der alarmierte Notarzt intubierte falsch – in die Speise- statt in die Luftröhre. Nach der Reanimation fiel der Mann in ein dauerhaftes Wachkoma und wurde ein Pflegefall. Nun muss die Versicherung des Arztes knapp 280.000 Euro an Verdienstausfall für den Zeitraum von 1996 bis 2021 zahlen. Danach folgt eine monatliche Rente über 2.400 Euro bis zum Jahr 2031. Zusätzlich müssen Pflegekosten in Höhe von 1,1 Millionen Euro für die Vergangenheit und für die Zukunft monatlich 3.550 Euro gezahlt werden.

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Die Dauer des Verfahrens lag besonders an den Gutachten, die neben dem Gesundheitszustand des Klägers auch den Pflegeaufwand, Umbaukosten, Stundensätze für Pflegedienste und die Höhe des Verdienstausfalls berechneten. Das Urteil ist bislang allerdings noch nicht rechtskräftig.

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Die Haftpflichtversicherer sollten Kostenträger für die Aus- u. Fortbildung von Notärzten sein… Angesichts der immensen Regulierungssumme würde die Rechnung sicherlich aufgehen…

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