Förderung für Projekt „Resuscitation Academy Deutschland“

(Bild: Markus Brändli)Kiel (GM SH) – Das Instituts für Rettungs- und Notfallmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) erhält für das Projekt „Resuscitation Academy Deutschland“ über 146.700 Euro aus dem Versorgungssicherungsfonds des Landes Schleswig-Holstein. Den entsprechenden Förderbescheid überreichte Gesundheitsminister Heiner Garg am Montag (20.01.2020).

Das Land fördert das notfallmedizinische Projekt des Instituts über zwei Jahre. An diesem nehmen mit der Stadt Kiel und dem Kreis Plön zwei in ihrer Struktur sehr unterschiedliche Rettungsdienstbereiche aus Schleswig-Holstein teil.

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Das Projekt hat zum Ziel, die notfallmedizinische Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand in Schleswig-Holstein zu verbessern und Rettungsdienstträger bei der Optimierung ihrer Abläufe zu unterstützen. Die Mittel zur Förderung des Projektes stammen aus dem Versorgungssicherungsfonds, den das Land 2018 ins Leben gerufen hat, um die Gesundheitsversorgung in Schleswig-Holsteins dauerhaft zu verbessern. Dazu gehört auch die notfallmedizinische Patientenversorgung.

„Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen werden häufig mit Notfallsituationen konfrontiert, in denen sie unter schwierigen Umständen richtige Entscheidungen treffen müssen“, sagte Gesundheitsminister Garg. „Um die Patientinnen und Patienten dabei bestmöglich zu versorgen, ist eine hochqualifizierte Aus-, Fort- und Weiterbildung essentiell. Und dafür steht das Institut für Rettungs- und Notfallmedizin.“

Deutschlandweit erleiden etwa 75.000 Patienten jährlich einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Dabei beträgt die Überlebensrate 13,4 Prozent, wie Auswertungen des Instituts für Rettungs- und Notfallmedizin des Deutschen Reanimationsregisters am UKSH belegen. Im Rettungsdienstbereich von Seattle (Washington/USA) seien sogar Überlebensraten von 50 Prozent erreicht worden, nachdem dort Abläufe optimiert und Trainingsprogramme für das Fachpersonal eingeführt worden seien, teilte das Ministerium mit. 2008 wurde in Seattle daher die „Resuscitation Academy“ mit dem Ziel gegründet, auch andere Regionen bei der Optimierung ihrer notfallmedizinischen Abläufe zu unterstützen.

Diese Expertise aus den USA (und Dänemark) möchte das UKSH im Rahmen des Projektes „Resuscitation Academy Deutschland“ nutzen. Dabei soll das aus den USA stammende Konzept an die hiesigen Strukturen angepasst werden. Hierbei gilt es zu beachten, dass gerade in ländlichen Regionen wie im Kreis Plön ein Herz-Kreislauf-Stillstand noch einmal kritischer zu bewerten ist, weil die Anfahrtswege des Rettungsdienstes und der Weg in ein Krankenhaus länger sind. Dort ist eine hochqualifizierte Erstversorgung besonders wichtig.

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Kommentar zu diesem Artikel

  1. Ich bin doch sehr verwundert, dass vom Land die Erstretter-App (UKSH) abgestoßen wird, obwohl Zeitvorteile von über 3min vor dem Rettungsdienst erzielt wurden und nun eine neue Sau durchs Dorf (Stadt) getrieben werden soll.
    Mit der Förderung hätte man die App-Retter noch zwei Jahre finanzieren können.
    Dann bleibt den Trägern des Rettungsdienstes nur die Hoffnung, ein gut angenommenes und faktisch hilfreiches Projekt, irgendwie anders zu finanzieren… einfach nur schlimm

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