Integration: JUH und ASB bilden Geflüchtete als Rettungssanitäter aus

Hassan Dhahi Aday (23), Farhad “Sam” Sharif (34) und Majed Haji-Abdullah (v.l.n.r.) im RTW mit Oliver Klausen. Der Praxisanleiter im Rettungsdienst beim Nordhannoverschen Ortsverband der Johanniter zeigt den SAL-Teilnehmern den Inhalt eines Notfallrucksackes.

Hannover (rd_de) – 20 Männer und eine Frau aus dem Irak, dem Iran, Syrien und Afghanistan lernen in der Johanniter-Akademie in Hannover Leben zu retten. Das Programm Schutzsuchender als Lebensretter (SAL) von der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) und dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) ermöglicht den Geflüchteten ein neues (Arbeits-)Leben.

Am 12. Juni begannen die 21 Teilnehmer die 14-monatige Ausbildung zu Rettungssanitätern an der Johanniter-Akademie in Hannover. Einige von ihnen haben keine medizinischen Erfahrungen und fangen neu an. Andere möchten mit dem Ausbildungsangebot die Wartezeit auf ein Medizinstudium verkürzen.

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So zum Beispiel Majed Haji-Abdullah (23) aus dem Irak. Er hat sich bereits mit neun Jahren um seinen herzkranken Vater gekümmert. Mit zwölf half er täglich auf der Tankstelle seines Onkels und zur Schule ging er auch noch. Schon als Kind beschloss Majed: “Ich will später Arzt werden.” Dann kamen die Islamisten.

Mitten in seinen Schulabschlussprüfungen musste Majed abbrechen und aus seiner Heimat flüchten. Inzwischen lebt er mit seiner Mutter und drei Geschwistern in der Südstadt Hannovers. Er hörte von dem SAL-Programm und bewarb sich sofort. “Als die Zusage kam, habe ich gefeiert”, sagt der junge Mann.

eDossier: Praktikum im Rettungsdienst

Die Ausbildung als Rettungsassistent oder Rettungssanitäter ist abgeschlossen. Der Einsatzalltag kann beginnen.

 

Schnell aber merkt man: Rettungsdienst hat viel mit Routine und Erfahrung zu tun. Als Neuling mangelt es hieran – zwangsläufig.

 

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Bestandteil bei SAL ist neben dem medizinischen Unterricht der berufsbezogene Deutschunterricht sowie Praktika in Rettungswachen der Johanniter sowie des ASB und die kontinuierliche sozialpädagogische Betreuung der Teilnehmer.

Die Ausbildung findet in drei Modulen statt: Zuerst erfolgt die dreimonatige Ausbildung zum Sanitätshelfer, anschließend die zehnmonatige Ausbildung zum Rettungssanitäter und schließlich wird nach vierwöchigem Unterricht in der Fahrschule der Führerschein Klasse C1 erworben.

Die Kosten werden teilweise durch die Agentur für Arbeit/das Jobcenter und zum größten Teil durch die Kooperationspartner getragen. Parallel engagieren sich die Geflüchteten im Bevölkerungsschutz in verschiedenen Ortsverbänden der beteiligten Organisationen.

(18.08.2017; Foto: Die Johanniter)

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