Blitzschlag: Warum mancher ihn überlebt

LightningBremen (rd_de) – Ein Blitzschlag mit Todesfolge kommt relativ selten vor. Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe seines Lebens von einem Blitz getroffen zu werden, beträgt laut US-Statistiken 1:5.000. Während vor 50 Jahren in Deutschland noch etwa 50 bis 100 Menschen pro Jahr durch einen Blitzschlag starben, ging die Zahl der tödlich Verunglückten seit dem Jahre 2000 auf unter zehn Sterbefälle pro Jahr zurück. Dass manche Menschen einen Blitzschlag überleben, scheint am so genannten Oberflächeneffekt zu liegen.

Im Gegensatz zu anderen Hochspannungsunfällen sind Unfälle durch Blitzschlag durch eine extrem hohe Stromstärke und eine sehr kurze Expositionsdauer charakterisiert. Verletzungen resultieren dabei entweder aus der elektrischen Energie, der hohen Temperatur und/oder der explosiven Kraft der entstehenden Druckwelle.

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Grafik-Opfer-von-Blitzschlag
Quelle: GBE-Bund

Der so genannte Oberflächeneffekt scheint die Erklärung dafür zu sein, weshalb direkte Blitztreffer oder -einwirkungen überlebt werden können. Dieser Oberflächeneffekt kann offenbar bei allen Mechanismen auftreten (direkter Treffer, Kontakt-, Überschlag-, Blitzschritt und leitervermittelter Blitzeffekt). Wissenschaftler nehmen an, dass der Hauptteil des Blitzstroms in Form einer Gleitentladung über die Körperoberfläche abgeleitet wird. Gründe sind womöglich die extrem kurze Einwirkzeit (0,02 bis 0,04 Sekunden) und der relativ hohe Widerstand der Lederhaut.

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(Text: Dr. Ingo Blank, Chirurg und Notarzt, Fachjournalist; Symbolfoto: serkucher/fotolia.com; 20.10.2016)

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