Fahrradunfälle: SHT ist häufigste Todesursache

Hamburg (ots) – Knapp 80.000 Fahrradfahrer haben sich im letzten Jahr bei Unfällen in Deutschland verletzt. Besonders oft verunglücken dabei nach Informationen der Versicherungsgesellschaften Deutscher Ring Kinder sowie Senioren. Nicht immer bleibt es bei Schürfwunden. Allein im letzten Jahr sind laut Statistischem Bundesamt 456 Radfahrer an den Unfallfolgen gestorben. Schwere Kopfverletzungen stehen dabei ganz oben auf der Liste der Todesursachen.

 

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Konkret erleidet mehr als die Hälfte der Fahrradfahrer bei einem Unfall Kopfverletzungen. “Knapp 11.500 der verletzten Radfahrer sind Kinder unter 15 Jahren”, warnt Jens Christian Berggreen, Präventionsexperte beim Deutschen Ring. “Gerade bei Fahrten im Gelände schätzen die jungen Radfahrer die Gefahren häufig falsch ein. Auf Touren durch Wald und Wiesen tragen nur halb so viele Radfahrer einen Helm wie innerhalb von Ortschaften”, so Berggreen.

Mangelnde Erfahrung und schlechte Einschätzung riskanter Situationen erhöhen das Unfallrisiko der jüngeren Verkehrsteilnehmer erheblich.

Neben Kindern sind auch ältere Verkehrsteilnehmer stark gefährdet: Bei knapp der Hälfte der insgesamt getöteten Radfahrer handelt es sich um über 65-Jährige. Im vergangenen Jahr hat die Zahl der tödlichen Unfälle von Senioren im Vergleich zu 2007 sogar um 13 Prozent zugenommen. Der Grund: Die Reaktionsgeschwindigkeit der älteren Generation ist in der Regel geringer, gleichzeitig ist die Wahrscheinlichkeit einer ernsthaften Verletzung bei einem Sturz größer.

Das effektivste Mittel, um schwere Verletzungen bei Fahrradunfällen zu verhindern, sei nach Auskunft der Versicherungsgesellschaften Deutscher Ring das Tragen eines Schutzhelms. Dadurch würde sich das Risiko von Wunden und Frakturen am Kopf um knapp 30 Prozent verringern. Derzeit trägt aber durchschnittlich nur jeder zehnte Radfahrer einen solchen Kopfschutz.

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Radfahrer sollten nicht nur Helme, sondern lieber gleich einen Ganzkörperprallschutz tragen. Eigentlich müsste man genau das sofort für alle Verkehrsteilnehmer verpflichtend einführen. Und wenn wir schon dabei sind, dann weiten wir das lieber umgehend auf alle Bürger aus. Gleich morgen möchte ich alle Leute nur noch im Ganzkörperprallschutz sehen und zwar rund um die Uhr! Die Gefahren lauern überall. Als nächstes Ziel sollten wir den ABC-Vollschutz für die ganze Bevölkerung anpeilen. Alle brauchen säurefest Stiefel und Handschuhe, Schutzbrillen und natürlich Schwimmwesten, bei den vielen Badeunfällen geht das nun einfach nicht mehr anders. Die Eigenverantwortlichkeit unserer Bürger taugt eben nur für Hochgeschwindigkeitsfahrten auf den deutschen Autobahnen.

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