Braucht Deutschland den Facharzt für Notfallmedizin?

München (DGINA) – Deutsche Notaufnahmen könnten nach Meinung einiger Fachleute noch besser werden. Voraussetzung hierfür sei die Einführung des Facharztes für Notfallmedizin. Zu diesem Thema diskutieren vom 15. bis 18. September 2008 über 800 Notfallmediziner aus der ganzen Welt in München beim gemeinsamen Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft Interdisziplinäre Notfallaufnahme DGINA e.V. und der European Society for Emergency Medicine.

Der Kongress steht unter dem Motto „Time-critical care saves lifes“. Diese Erkenntnis gehört für alle Notfallmediziner zum Alltag: Sie erfahren jeden Tag, dass hochkompetente medizinische Behandlung bei Notfällen Leben retten und Leiden mindern kann. Während der Notarztdienst außerhalb der Kliniken hervorragend organisiert ist, besteht in den Notaufnahmen Deutschlands Nachholbedarf.

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In allen angelsächsischen Staaten und in den meisten Ländern Europas sind die Notaufnahmen eigene und gut organisierte Fachabteilungen, in denen Fachärzte für Notfallmedizin hochprofessionelle Behandlung in allen medizinischen Notfällen bieten. In Deutschland werden die Mehrzahl der Notaufnahmen noch nebenbei mitversorgt und eine Weiterbildung in Notfallmedizin gibt es bisher überhaupt nicht.

Die damit verbundenen Probleme sind aber erkannt und Deutschland holt auf: Immer mehr Notaufnahmen werden auch hierzulande als eigenständige und interdisziplinäre Abteilungen organisiert, um Menschen in Not jederzeit kompetente medizinische Behandlung bieten zu können. Deswegen hat die Deutsche Gesellschaft Interdisziplinäre Notfallaufnahme in diesem Jahr den Antrag auf die Einführung des Facharztes für Notfallmedizin auch in Deutschland gestellt.

Die European Society for Emergency Medicine EuSEM und das American College of Emergency Physicians ACEP unterstützen diesen Weg in Deutschland. So ist es als internationale Anerkennung zu sehen, dass dieses Jahr Deutschland und München als Veranstaltungsort für diesen europäischen Kongress gewählt wurde. In diesen Tagen werden den über 800 Teilnehmern aus aller Welt an insgesamt über fünf Tagen mehr als 100 Fortbildungen zum Thema Notfallmedizin geboten.

Weitere Informationen zu diesem Kongress finden Sie unter www.dgina.de und www.eusem2008.org

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